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Die folgende Exkursion ist
ein Weg zurück in unterschiedliche deutsche Länder, unterschiedliche Jahre und
unterschiedliche Ereignisse und doch nur ein Spaziergang durch Berlin.
Die meisten Antworten auf
die Fragen lassen sich problemlos an den beschriebenen Orten ablesen. Bei
einigen muss man etwas um die Ecke denken, bei einigen ist es evtl. ratsam,
Leute, nach Möglichkeit Anwohner, zu befragen.
Anbei ist ein Plan, den
Ihr benutzen solltet, um nicht vom Weg abzukommen. Die zu begehenden Straßen
sind fett gedruckt.
Achtet darauf, dass Ihr
Eure Pausen macht. Auf dem Weg gibt es ausreichend Möglichkeiten,
Nahrungsmittel zu erwerben.
Tragt Eure Ergebnisse in
die dafür vorgesehenen Stellen ein, die per !
markiert sind.
Zwar werde ich auch auf
der Strecke sein, kann jedoch immer nur eine Gruppe nach der anderen aufsuchen.
Viel Spaß und Erfolg !
J.O.
Verlasst die Oranienstraße in Richtung Heinrichplatz, dann links die Mariannenstraße und Ihr seid auf dem Weg.
Der Mariannenplatz ist die Grünfläche von SO36. Hier steht entlang des Platzes ein historisches Gebäude. Es beherbergt das ! ________________________________
Weiter in Richtung der Spree trifft man auf den Bethaniendamm. Hier traf auf Höhe der Schillingbrücke ein alter Kanal auf den Fluss.
Die Spree muss überquert werden. Auf der Brücke erkennt man in Richtung Süd-Ost die Silhouette der ! _________________________________, die die alten Bezirke Kreuzberg und Friedrichshain verbindet.
Der Andreasstraße folgend geht es zum Andreasplatz. „Die Mörder sind unter uns“ -
dieser in der sowjetischen
Besatzungszone hergestellte Film war die erste deutsche Spielfilmproduktion nach
dem Zweiten Weltkrieg und wurde zu großen Teilen in dieser Gegend gedreht. Das
ist das Gelände zwischen den sauber renovierten Wohnblöcken der WBF zwischen
Langer Straße, Kraut-, Andreas- und Kleiner Andreasstraße. Gleich vorne hat
man einen Einblick in die Höfe, die die beiden letzten Altbauten der
Andreasstraße hierher öffnen, eine alte Weide wächst von innen empor. Als
Berlin zum erstenmal Deutschlands Hauptstadt war, war dies hier eines der
engsten und ärmsten Wohnquartiere. Weiter oben standen die Baracken in denen
Obdachlose hausten, die Polizei vertrieb sie im August 1872 auf so provozierende
Art, dass die Arbeiter den Aufstand probten. Barrikaden an der Krautstraße. Die
ganze Gegend, schrieb der Polizeipräsident, nach dem später unten die Straße
benannt wurde: "Schauplatz ernstester Ruhestörung". Eine Slumgegend.
Später nannten manche das Quartier auch "Berlins Chinatown", unter
den Chinesen, die hier Unterkunft fanden, waren Tschou En-lai und Tschou Teh,
die sich selbst noch nicht ansahen, dass sie Ministerpräsident und Armeeführer
im bevölkerungsreichsten Land der Erde werden würden.
Weiter geht es in Richtung Karl Marx Allee. Die Prachtstraße und Vorzeige-Meile
der DDR wurde im Stile der Architektur der Sowjetunion errichtet. Heute ist es
erkennbar eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt, vereinigt die Allee doch
die Bundesstraßen
! ____ und ____.
Lebuser Str. und !
_________________________ weiter zur Friedensstraße,
die weiter in Richtung Platz der Vereinten Nationen.
Der Platz trägt den Namen erst seit dem 13.3.1992, 1864-1950 war es der Landsberger Platz, von 1950 bis 1992 war es der Leninplatz. Heute wird an die wichtigste Weltorganisation erinnert. Auf der UN-Konferenz in San Francisco wurde am 26.6.1945 von 50 Staaten die Gründung der Organisation der Vereinten Nationen, United Nations (UNO), beschlossen. Sie war ein Ergebnis des Zweiten Weltkrieges und auf Beschluss der Mächte der Anti-Hitler-Koalition entstanden. Offiziell trat ihre Gründung als Weltorganisation am 24.10.1945 in Kraft. Am selben Tag erhielt auch die Charta der UNO Geltung. Ihr vornehmstes Ziel, so heißt es in der Charta, ist die Sicherung des Weltfriedens durch vor allem diplomatische Vermittlungen und schiedsgerichtliche Entscheidungen sowie durch wirtschaftliche und diplomatische Sanktionen. Ihr höchstes Gremium ist die UNO-Vollversammlung.
Zur rechten Hand liegt der
Volkspark Friedrichshain.
Sucht den nächstmöglichen Plan des Parks auf und orientiert Euch !
Der Volkspark Friedrichshain
ist einer von mehreren Parkanlagen die im 19. Jahrhundert rund um Berlin
entstanden. Dieser Park wurde von 1846 bis 1848 angelegt, unmittelbar an der Außenseite
der damaligen Stadtmauer. Diese verlief entlang der heutigen Friedenstraße, überquerte
vom Königstor kommend am Landsberger Tor die jetzige Landsberger Allee und
verlief geradeaus weiter in Richtung der Karl-Marx-Allee.
An der Südseite es Parks befindet sich der "Friedhof der Märzgefallenen", den Ihr auf dem Parkplan gefunden haben solltet. Sucht diesen Friedhof auf. Am Eingang des Friedhofs ist ein Standbild, das einen ! _______________________________darstellt.
Es
sind mehrere Gräber und Gedenksteine auf dem kleinen Gelände genannt.
! Auf welches Jahr, welche Revolution geht dieser Friedhof eigentlich zurück ?
In einem großen Trauerzug, vorbei am König, wurden die Revolutionstoten hierher gebracht und beerdigt. Zehntausende Berliner erwiesen ihnen damals die letzte Ehre. In den Folgejahren gab es an dieser Stelle immer wieder Konfrontationen mit dem Militär und der Gendarmerie, wenn am Jahrestag der Revolution hier der Opfer gedacht wurde. An die hier beerdigten 183 Toten des 18. März erinnert ein schlichter Gedenkstein.
Orientiert Euch im Park und findet den höchsten Punkt.
Hier müsst Ihr Überreste passieren, die einen Hinweis darauf geben, woraus der Berg besteht, nämlich aus ! ____________________________.
Damals gab es die beiden Berge
des Parks noch nicht, lediglich eine Anhöhe. Der Park war bereits als Volkspark
angelegt, das hieß dass er "für alle Stände" offen war - anders als
z.B. der Tiergarten, bei dem große Teile für die Hohenzollern reserviert
waren.
Der 56 Hektar große Friedrichshain wurde erst aufgrund der Kriegsauswirkungen
zu einem Berg:
78 und 48 Meter hoch ist der Friedrichshain, an seiner Spitze befindet sich eine Plattform, auf der die Besucher einen schönen Blick über die Stadt haben. In der Brüstung der Plattform sind verschiedene Orte bezeichnet, die von diesem Punkt aus zu sehen sein sollten. Dies sind :
!
Es geht wieder runter vom Berg in Richtung Friedenstraße. An dieser Straße steht auf dem Parkgelände ein Denkmal, das auf einen europäischen Krieg hinweist. Welcher war es ?
! __________________________________________ In der genannten Auseinandersetzung kämpften Deutsche auf beiden Seiten gegeneinander.
! Erklären Sie weshalb !
- Ein bekannter Künstler schuf ein Werk, das bis heute an die Grausamkeiten, die besonders in einer Stadt erlitten wurden, erinnert.
! Wie heißt der Künstler, wie das Werk bzw. die Stadt ?
Dort wo einst das Königstor stand, an der heutigen Ecke Friedenstraße/Am Friedrichshain, wurde 1913 gegen den Widerstand Wilhelms II. der von Ludwig Hoffmann entworfene
!
_________________________________angelegt,
gesäumt von steinernen Figuren aus den Geschichten der Gebrüder Grimm
(gestaltet von Ignatius Taschner und Georg Wrba).
Es geht weiter durch den Bötzow-Kiez, Am Friedrichshain, die Bötzowstr., links in die Hufelandstr., über die Greifswalder in die Marienburger Str., weiter über die Prenzlauer Allee zur Wörther Str..
Vielleicht wäre es jetzt Zeit an eine Pause zu denken !
Das Bild
zeigt ein Gebäude, den „dicken Hermann“, aus dem Jahre 1873, das einst
eine bestimmte Funktion erfüllte. Welche ?
!
Gebiet um den „dicken Hermann“
Kollwitzplatz und Umgebung
Der nach der Malerin, Bildhauerin und Grafikerin Käthe Kollwitz benannte Platz
präsentiert heute eine einmalige Restaurant- und Kneipenkultur, die immer mehr
Einheimische und Besucher anzieht. Viele Mietskasernen aus dem 19. Jahrhundert
sind renoviert und modernisiert. Der Deutsch-Holländische Actienverein hatte
hier vor etwa 100 Jahren Wohnhäuser errichten lassen, bei deren Bau erstmalig
Fassadenschmuck und Balkonbrüstungen als genormte Teile verwendet wurden. Diese
Bauart verlieh den meist fünfgeschossigen, reich gestalteten Vorderhäusern
eine erstaunliche Ebenmäßigkeit.
Die Husemannstr. ist in einem bestimmten Jahr zu einem bestimmten Ereignis restauriert worden!
!
Welches war dies und wann ?
Das Oppositionsviertel
Im Bezirk Prenzlauer Berg haben immer Leute gelebt, die anders dachten als das Regime: Im Dritten Reich , als der Prenzlauer Berg Hochburg des kommunistischen Widerstands war, wie zu DDR Zeiten, als sich hier die meisten Wahlverweigerer von ganz Berlin einfanden. Ohne staaliche Zuweisung bezogen seit Mitte der 70er Jahre junge Leute leer stehende Wohnungen. Selbst die Stasi hatte da oft keinen Überblick mehr. Nicht umsonst formierte sich auch die Bewegung des politischen Umbruchs im Sommer 1989 in der Gethsemane-Kirche an der Stargarder Straße und wurde am 9.November des gleichen Jahres an der Bornholmer Straße die erste Bresche in die Mauer geschlagen.
Entlang der Schönhauser Allee, weiter auf der Protokollstrecke nach Pankow/Wandlitz, kreuzt man den U-Bahnhof Eberswalder Straße, wo Berlins älteste und berühmteste Currywurstbude steht: Konnopke gibt es schon seit 1930
Hier trefft ihr auch auf die Danziger Str. Wie so viele andere Straßen trug auch sie vor nicht allzu langer Zeit einen anderen Namen. Wie hieß sie, an wen wurde erinnert ?
!
Weiter geht es in Richtung Bernauer Str. Zur linken Hand liegt der Mauerpark.
! Worauf weist der unterschiedliche Straßenbelag Bernauer Str. / Eberswalder Str. hin ?
Mauerpark
Als Stadtlichtung zwischen den
dicht besiedelten Bezirken Wedding und Prenzlauer Berg entstand ab 1993 der
erste und mit 7,1 ha weitaus größte Abschnitt des Mauerparks. Er reicht vom
einstigen Beobachtungsturm am Ende der Bernauer Straße im Süden bis zur
Gleimstraße im Norden. Der Landschaftsarchitekt Gustav Lange integrierte im
Park große Teile der einstigen Hinterlandmauer und ein neues Amphitheater. Bei
den Bauarbeiten legte man Teile der verschütteten Schwedter Straße wieder
frei.
Möglich war der Wandel "vom Grenzraum zum Freiraum" (Gustav Lange),
weil das Gelände auch vor der Mauerzeit nie bebaut worden war. Nach 1820 übten
hier die Militärs auf dem Exerzierplatz "Zur Einsamen Pappel", der zu
einem wichtigen Schauplatz der Märzrevolution 1848 wurde. Das westlich
angrenzende Gelände nutzten ab 1872 die Gleisanlagen des Güterbahnhofs, der
den Verkehr von und nach Stettin aufnahm. Nach 1914 entstanden auf dem
ehemaligen Exerzierplatz Sportanlagen, Kleingärten und eine provisorische
Barackensiedlung. Der Mauerbau verhinderte die Bebauung der Brachfläche, und
schuf damit - Ironie der Geschichte - die Chance, eine grüne Brücke von Ost
nach West zu schlagen.
Im Osten begrenzen den Park der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark und die 1993-96
errichtete Max-Schmeling-Halle der Architekten Joppien Dietz.
Maueropfer
In den 28 Jahren ihres Bestehens hat die Mauer mindestens 239 Todesopfer gefordert, die von Grenzposten erschossen wurden, in der Spree oder in Seen ertranken, aus Fenstern in den Tod sprangen. Die Grenzsoldaten, oft junge indoktrinierte Menschen, die ihren Wehrdienst leisteten, hielten das Erschießen eines Flüchtlings für eine patriotische Tat, für die sie außerdem noch reich belohnt wurden: Auszeichnungen, persönliche Belobigung durch den Minister für Staatssicherheit, Sonderurlaub in einem Ferienheim an der Ostsee. Nach dem Fall der Mauer wurden manche dieser Mauerschützen wegen Totschlags vor Gericht gestellt.
Das erste Opfer war Rudolf Urban, der am 19. August 1961 bei seinem Sprung aus einem Fenster in der Bernauer Straße ums Leben kam. Am 4. Oktober war diese Straße erneut Schauplatz eines tragischen Ereignisses: der junge Bernd Lünser sprang im Kugelhagel der Grenzer aus einem Fenster im 4. Stock, verfehlte aber das Sprungtuch und starb.
Ein Jahr nach dem Bau der Mauer, am 17. August 1962 rief der Tod des jungen Peter Fechter große Erschütterung hervor. Schwerverwundet durch die Schüsse der Grenzposten lag er fast eine Stunde lang verblutend am Fuße der Mauer, ohne dass ihm jemand zu Hilfe kam.
Der letzte an der Mauer ermordete Flüchtling war der junge Chris Gueffroy, der am 6. Februar 1989, ein paar Wochen vor Aufhebung des Schießbefehls, erschossen wurde. Das allerletzte Maueropfer war jedoch drei Monate später Winfried Freudenberg, der mit seinem selbstgebauten Ballon am 8. Mai 1989 in Zehlendorf abstürzte.
! Auf der linken Seite ist in der Wegepflaster der Bernauer Str. eine Plakette eingelassen. Woran erinnert sie ?
Die Bernauer Straße wurde zur Schicksalsmeile an der Mauer. Hier gab es die meisten Fluchtversuche. An der Ecke zur Ruppiner Straße sprang der VoPo Conrad Schumann über eine Stacheldrahtrolle in den Westen - ein Bild, das Geschichte machte und vielleicht das bekannteste Bild, das die Welt von Mauerfluchten kannte.
Im Herbst 2000 wurde etwas wieder entdeckt , das zwischen den Häusern Bernauer Str. 73 und Schönholzer Str. 7 verlief und auf das an der Ecke zur Strelitzer Straße erinnert wird.
! Was geschah hier seit dem 10.April 1964 ?
Herzlichen Glückwunsch !
Ihr habt inzwischen die
Brunnenstr. passiert. Dort liegt der U-Bahnhof Bernauer Str., von wo aus Ihr von
der U8 direkt wieder nach Kreuzberg zurückgebracht werdet.
Und
was nicht fehlen darf : Raum
für Notizen, Anmerkungen, Hinweise oder Fragen :
Glückliche Rückkehr !
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